Diese Arbeiten sind eine Bemühung, der Linearität und der Trägheit zu entkommen. Eine Serie von Experimenten mit Gemälden, Zeichnungen (und möglicherweise anderen Medien), die von den kürzlich wiederentdeckten Zeichnungen aus meiner Kindheit beeinflusst wurde. Diese Zeichnungen sind für mich eine wahre und aussergewöhnliche Quelle der Kreativität, der Erneuerung meiner Einbildungskraft und des Bruchs mit alltäglichen Routinen, Motiven und Zwangsvorstellungen, die sich so oft in meinen Kunstwerken widerspiegeln.
Könnte es sein, dass der Akt der Anpassung an das was wir „erwachsen sein“ nennen, uns darin gefangen hält, zu sein, wer wir denken, dass wir sind, oder wer wir denken, dass wir sein sollen? Kann es sein, dass das, was wir unter Freiheit verstehen einfach nur Komfort ist und wir das eine mit dem anderen verwechseln? Der Komfort, der darin besteht, dass es mit sozialer Akzeptanz belohnt wird, immer und immer wieder die selben Muster zu wiederholen, während man die Fähigkeit zu spielen und zu experimentieren langsam verliert. Erwachsen werden und sich weiter entwickeln sind nicht notwendig das Selbe. Vielleicht brauchen wir, um diesem riesigen Schneeball der Trägheit zu entkommen eine Art Bruch und müssen versuchen Dinge zu verlernen.
Meine Eltern haben über die Jahre viele Zeichnungen aus meiner frühen Kindheit angesammelt. Nachdem ich dieses Material kürzlich wiederentdeckt hatte, war ich begeistert davon, wozu ich zeichnerisch und kreativ mit nur drei Jahren bereits fähig war und jede Zeichnung, selbst wenn ich nicht dahinter kam, worüber ich damals nachgedacht hatte, sagte mir dennoch etwas.
Ich sehe die Arbeit mit den Zeichnungen aus meiner Kindheit als kreative Selbsterneuerung; mich von diesen Zeichnungen inspirieren zu lassen und sie 30 Jahre später neu zu interpretieren gibt mir die perfekte Möglichkeit, mit den Emotionen und Sorgen, die ich als dreijähriger Junge hatte, zu spielen und tiefere Erkenntnisse über mich selbst zu erlangen, als nur der vorzugeben zu sein, zu dem ich selbst und andere mich über die Jahre erzogen haben.
Wann: 04.-06.11.2016
Wo: GlogauAIR Berlin
Wer nochmal: Daniel Abella
These works are an effort to escape linearity and inertia. A series of experiments with paintings, drawings (and possibly other media) inspired by my recently rediscovered childhood drawings, in which I have found a true and sublime source of creativity, imaginative renewal and disruption of the everyday routines, motives and obsessions that are so often reflected in my artworks.
Could the act of trying to fit in what we call "maturity" make us stuck in what we think we are or what we are supposed to be? Could what we understand by freedom be mistaken with com- fort? The comfort of repeating those patterns rewarded with social acceptance while slowly losing the ability to play and experiment. Growing up and evolving are not necessarily the same thing. Perhaps, for escaping this huge snowball of inertia we need some kind of disrup- tion, some kind of unlearning.
My parents compiled lots of my early childhood drawings throughout the years. After recently rediscovering this material, I was amazed of what I was able to draw and to create when I was 3 years old, and every drawing, even when i could ́t understand what I was thinking about, rang a bell in me.
I like to think in working with my childhood drawings as a creative self - renewal; by using these drawings as an inspiration and reinterpreting them more than 30 years after I see the perfect chance to play with my own emotions and concerns as a 3 year old boy, to escape my own routine and to find out something deeper about myself than what others and myself have taught me to pretend to be along the years.
When: 04.-06.11.2016
Where: GlogauAIR Berlin
Who again: Daniel Abella